Sowjetisches Ehrenmal Berlin Tiergarten - Straße des 17. Juni
Die moderne Geschichte Berlins ist eng mit der des Kommunismus verbunden. In der Stadt ist dieses Erbe noch immer deutlich sichtbar, und die drei in Berlin errichteten sowjetischen Denkmäler sind aktiv beteiligt. Das erste Denkmal befindet sich im Treptower Park, das zweite in der Schönholzder Heide und das letzte im Tiergarten.
Die Geschichte des russischen Ehrenmals
Die Gedenkstätte Tiergarten wurde 1945 erbaut und am 7. November desselben Jahres eingeweiht. Er würdigte die sowjetischen Soldaten, die bei der Übernahme Berlins gefallen waren. Sie befindet sich im Herzen der Stadt, am Rande des Tiergartens, nur wenige Meter vom Reichstag, dem Brandenburger Tor, dem Checkpoint Charlie und dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas (Holocaust-Mahnmal) entfernt.
Während des Kalten Krieges war das Denkmal Gegenstand heftiger Kontroversen, da es im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland (BRD) unter der Kontrolle britischer Streitkräfte errichtet wurde. Der schnelle Bau der Gedenkstätte, unmittelbar nach der Übernahme Berlins - und vor der Aufteilung der Stadt in Besatzungszonen - erklärt, wie sich ein solches Gebäude, dessen Symbolik damals sensibel war, im feindlichen Gebiet hätte befinden können.
Sowjetische Offiziere am Denkmal für die gefallenen sowjetischen Soldaten, Tiergarten am 8.05.1982 (ALDOR46 über Wikimedia Commons)
Noch mehr als an seinem Standort wächst die Kontroverse über die anhaltende Anwesenheit sowjetischer Soldaten an der Gedenkstätte. Diese von der Regierung der Bundesrepublik Deutschland genehmigte Präsenz ermöglichte es, die Gedenkstätte zu erhalten und zu bewachen und jährliche Militärparaden für die Feierlichkeiten zum Gedenken an die Eroberung Berlins zu organisieren. Das Denkmal galt damals daher als eine echte sowjetische Enklave im westlichen Gebiet. Während des Kalten Krieges gab diese sowjetische Präsenz auf westlichem Gebiet sowie die Durchführung von Gedenkfeiern dem Ort eine einzigartige, polemische und schmerzhafte Aura für viele Berliner.
Diese Symbolik wird noch verstärkt durch die Nähe zu den historischen Denkmälern Berlins und dem Checkpoint Charlie, dem Übergabepunkt der berühmtesten Berliner Mauer. In den historischen Kontext gestellt, kristallisiert das Tiergartendenkmal damit das Drama eines geteilten Berlin. Als Zeichen dieser permanenten Spannung wurde der sowjetische Soldat, der das Denkmal bewachte, am 7. November 1970 angegriffen, erschossen und verwundet.
Sowjetische Architektur
Die Architektur des Ehrenmals verstärkt diese Dramaturgie. Das Denkmal ist in Form einer geschwungenen Kolonnade erbaut, ein sowjetischer Soldat steht in der Mitte und auf dem Marmorblock, auf dem es steht, steht "Ewige Herrlichkeit für die gefallenen Helden im Kampf gegen die deutschen faschistischen Besatzer für die Freiheit und Unabhängigkeit der Sowjetunion! ».
Die Anwesenheit von zwei sowjetischen Geschützen und zwei Panzern (Modell T-34, von denen, die zuerst in die Stadt kamen) wurde bis zum Fall des Kommunismus heftig kritisiert, wobei die westlichen Kräfte sie als eine klare Darstellung des sowjetischen expansionistischen Willens sahen.
Der Baustil des Kommunismus, der soziale Modernismus oder die stalinistische Architektur, die sich dem Brutalismus nähert, hält permanente Spannungen zwischen den beiden Blöcken aufrecht und wird vom Westen als ein echtes Mittel zur Verbreitung wahrgenommen. Die Geschichte der kommunistischen Denkmäler ist daher eng mit dem politischen Status Berlins verknüpft.
"Ewige Herrlichkeit für die Helden, die im Kampf gegen die deutschen faschistischen Besatzer um die Freiheit und Unabhängigkeit der Sowjetunion gefallen sind!"
Die Medaillons auf den Säulen des Ehrenmals stellen die verschiedenen Einheiten der sowjetischen Armee dar, die in die Stadt eindrangen. Tafeln, die die Geschichte der verschiedenen Gedenkstätten in Berlin sowie die besondere Geschichte der Tiergarten-Gedenkstätte auf der Rückseite der Gedenkstätte zusammenfassen.
Am Ende des Kalten Krieges wurden Verträge unterzeichnet, die der Stadt Berlin die Verwahrung der Gedenkstätte übertragen.
Warum es sich lohnt, dorthin zu gehen?
Während das Treptower Park Memorial in seiner Größe beeindruckender ist, hat das Tiergarten Memorial eine viel stärkere Bedeutung. Ihr symbolischer Ort im Lichte der politischen Geschichte Berlins macht sie zu einem eigenständigen Ort der Geschichte. Es ist auch das am besten zugängliche der Denkmäler, da es in der Nähe des historischen Zentrums, des Bundestages und des Brandenburger Tores liegt.
Karte, Adresse und Anfahrt
Karte des sowjetischen Ehrenmals im Tiergarten
Das russische Denkmal befindet sich im Stadtteil Berlin Mitte, 5 Gehminuten vom Brandenburger Torplatz entfernt, vor der Siegessäule. Die Adresse lautet: Straße des 17. Juni.
Öffnungszeiten:
Die Gedenkstätte ist jeden Tag, 24 Stunden am Tag, geöffnet.
Anreise mit der U-Bahn
Nehmen Sie die U55 und steigen Sie an der Station Bundestag aus. Laufen Sie in Richtung Tiergarten und Sie werden in 10 Minuten die Gedenkstätte erreichen.
Anreise mit dem Bus
Mit dem Bus 100 bis zum Platz der Republik (200 m von der Gedenkstätte) oder zum Bundestag (400 m von der Gedenkstätte).
Hugues Triki
Autor
Mit Leidenschaft für die Kunstgeschichte teile ich gerne meine Entdeckungen über die ungewöhnlichen Orte in Berlin.