21 Sehenswürdigkeiten auf Unter den Linden
Die berühmte Allee Unter den Linden, in der die siegreichen Truppen aller Regime, die die Geschichte Deutschlands von den Hohenzollern bis zur DDR prägten, zu sehen waren, erstreckt sich vom Berliner Schloss bis zum Brandenburger Tor und umfasst einige der schönsten historischen Gebäude und Denkmäler Berlins. Hier sind die 21 berühmtesten Monumente auf dieser Allee.
Eine kurze Geschichte der berühmten Allee Unter den Linden
Im 16. Jahrhundert war diese Allee noch ein einfacher Feldweg, der das Berliner Schloss mit dem Tiergarten, dem damaligen königlichen Jagdrevier, verband.
Bereits 1648, als Deutschland unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges litt, ordnete Friedrich Wilhelm angesichts der Verwüstung von Schloss und Tiergarten die Schaffung neuer Alleen und die Anlage neuer Gärten an. Zu diesem Zweck schickte er seine Architekten und Gärtner durch ganz Europa, um neue Ideen zu sammeln und das Stadtzentrum wieder aufzubauen. Nach der Rückkehr seiner Vertreter wurde die Allee im holländischen Stil gebaut und der Jagdweg mit tausend Nussbäumen und tausend Linden bekleidet, daher der Name Unter den Linden.
Die Allee litt stark unter den Angriffen und Bombenangriffen während des Zweiten Weltkriegs. Sie wurde später während der sozialistischen Zeit wieder aufgebaut. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Allee neu gestaltet und Botschaften, Geschäfte und große Hotels wurden gebaut oder renoviert.
21 sehenswerte Orte, Gebäude und Denkmäler auf der bekanntesten Straße Berlins
1. Platz des 18. März
Erst nach dem Fall der Mauer 1989 konnte der Platz zwischen Brandenburger Tor und Tiergarten endlich wieder Passanten empfangen. Hier fand 1987 Ronald Reagans Rede "Tear down this wall Mr. Gorbachev" statt. Dort wurde ihm zu Ehren eine Gedenktafel angebracht.
Nacheinander Platz vor dem Brandenburger Tor und dann Hindenburgplatz (zu Ehren des ehemaligen Präsidenten Paul von Hindenburg) genannt, wurde es im Jahr 2000 in seinen heutigen Namen umbenannt. Der 18. März war zweimal ein wichtiges Datum in der deutschen Geschichte: zuerst 1848, als preußische Armeen während der deutschen Revolutionen von 1848-1849 Revolutionäre in Berlin angriffen, und erneut 1990, während der ersten demokratischen Wahlen im wiedervereinigten Ostdeutschland.
2. Das Brandenburger Tor
Inspiriert durch das Denkmal am Eingang zur Akropolis in Athen ist dieses majestätische, 30 Meter hohe neoklassizistische Tor, das aus 12 Säulen besteht und von einem antiken, vierspännigen Wagen (Quadrige) gekrönt wird, eines der Symbole der Stadt Berlin.
Von Napoleon nach der Zerschlagung Preußens als Beute nach Paris geschickt, wurde die noch in Kisten verpackte Quadrige während des Sieges über Frankreich 1815 von den deutschen Truppen geborgen und am Brandenburger Tor wieder aufgestellt.
Die Legende besagt, dass Hitler den Panzer nach Westen drehte, um seinen Wunsch, Frankreich zu erobern, zu demonstrieren, aber das ist nur eine Legende... die Quadrige bewegte sich nicht und war zudem schwer beschädigt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich das Brandenburger Tor im sowjetischen Sektor. Durch den Bau der Mauer 1961 wurde sie mitten ins Niemandsland gestellt und damit unzugänglich. Am Abend des 22. Dezember 1989 versammelten sich am Brandenburger Tor mehr als 100.000 Menschen und die Mauer wurde geöffnet.
3. Der Pariser Platz
Dieses Quadrat war bis 1814 einfach als "Platz" bekannt. Erst als preußische Truppen und die Alliierten nach dem Sturz Napoleons in Paris einmarschierten, wurde es in Erinnerung an diesen Triumph über Paris in Pariser Platz umbenannt.
Als Folge der Luftangriffe und des schweren Artilleriebeschusses während des Zweiten Weltkriegs wurden alle Gebäude rund um den Platz in Schutt und Asche gelegt - nur das Brandenburger Tor blieb erhalten. Nach dem Krieg, mit dem Bau der Berliner Mauer, wurde der Platz Teil von NO MAN'S LAND.
Nach der Wiedervereinigung herrschte ein breiter Konsens darüber, dass der Pariser Platz wieder ein wichtiges Zentrum Berlins werden sollte, und die französischen Botschaften der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs wurden dort wieder aufgebaut, ebenso wie das Hotel Adlon und die Akademie der Künste.
4. Das Hotel Adlon
Das 1907 erbaute Hotel Adlon, das zu den berühmtesten Hotels Europas gehört, hat schon viele Berühmtheiten wie Charlie Chaplin, Marlene Dietrich, Josephine Baker, Herbert Hoover und Michael Jackson (der im leeren 5. Stock mit seinem 9 Monate alten Baby Prinz Michael II. für einige Schrecken gesorgt hat) empfangen.
Während des Zweiten Weltkriegs funktionierte das Hotel weiter, und einige Teile wurden als Lazarett genutzt. Das Hotel überlebte den Krieg, fast: Nicht Bomben haben es beschädigt, sondern ein Feuer, das in der Nacht vom 2. Mai 1945 von betrunkenen sowjetischen Soldaten gelegt wurde.
Mit dem Bau der Berliner Mauer wurde das Hotel zusammen mit allen anderen Gebäuden am Pariser Platz abgerissen und wich dem Niemandsland zwischen DDR und BRD. Erst 1997 (90 Jahre nach der Einweihung des Originals) wurde das Hotel wieder aufgebaut.
5. Die russische Botschaft
Es ist ein riesiges Gebäude von strengem Luxus aus der stalinistischen Ära, das nach 1945 auf dem Gelände der ehemaligen Botschaft des zaristischen Russlands errichtet wurde.
Das Äußere ist streng symmetrisch und mit Statuen der Helden und Symbolen der Arbeiterklasse verziert. Das Innere ist im gleichen Stil gehalten und besteht aus einem riesigen, von einer Kuppel gekrönten Saal, in dem einst internationale Treffen stattfanden. Es gibt sehr komfortable Zimmer und sogar ein Schwimmbad, wie es scheint!
6. Die historische Bibliothek der Stadt (1780)
Dieses vom Wiener Hof inspirierte Barockgebäude wurde zur Aufnahme der Werke Friedrichs des Großen errichtet. Da die Schlossbibliothek zu klein geworden war, konnte sie nicht mehr alle Werke der preußischen Herrscher aufnehmen.
Das Gebäude wurde durch die Angriffe des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt und erst 1969 wieder aufgebaut, wobei die äußeren Aspekte des ursprünglichen Gebäudes respektiert wurden.
7. Die Humboldt-Universität
Sie wurde 1809 von Wilhelm von Humboldt gegründet und ist die älteste Universität in Berlin. Nicht weniger als 29 Romanpreise wurden dort verliehen!
Die Liste seiner bekanntesten Lehrer und Schüler reicht fast aus, um die Geistes-, Wissenschafts- und Politikgeschichte Deutschlands nachzuzeichnen: Fichte, Hegel und Feuerbach, Albert Einstein und Max Planck, nicht zu vergessen Heinrich Heine, aber auch Otto von Bismarck und Karl Marx.
Gehen Sie dort hinein und Sie werden das berühmte Zitat von Marx sehen: "Philosophen haben versucht, die Welt zu erklären. Jetzt muss sie geändert werden".
8. Die Bronzestatue Friedrichs des Großen (1851)
Reiterstandbild Friedrichs des Großen in Berlin (Gino di Ogni, Wikimedia Commons)
Auf seinem Pferd thronend, blickt Friedrich II. in Richtung seines Schlosses und trägt seine Militäruniform mit Hermelinmantel und seinem charakteristischen Zweispitz - man kann auch seine vielen Verzierungen sehen. Der Sockel ist mit zwei geschnitzten Bändern geschmückt, die das Leben des Königs darstellen, und jede der Ecken des Sockels stellt eine Kardinaltugend dar.
Um während des Zweiten Weltkriegs geschützt zu werden, wurde das Denkmal mit Zement ummantelt. Die Statue wurde 1963 nach Schloss Sanssouci in Potsdam verlegt und 1980 schließlich nach Unter den Linden zurückgebracht.
9. Das Hotel de Rome
Das elegante Luxushotel am Bebelplatz, neben der Staatsoper Unter den Linden, ist insofern einzigartig, als es seit 1889 in der ehemaligen Zentrale einer Bank untergebracht ist.
10. Der Bebel Platz
Juristische Fakultät der Humboldt Universität auf dem Bebelplatz
Sehr berühmter Platz in Berlin, wo sich die Staatsoper, die Humboldt-Universität und der St. Edward's-Dom (älteste katholische Kirche Berlins) befinden. Sie ist nach August Bebel, dem Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands im 19. Jahrhundert, benannt. Besonders berühmt ist der Bebelplatz nach der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933, die auf dem Platz stattfand (siehe nächster Punkt).
11. Die versunkene Bibliothek
In der Mitte des Platzes erinnert diese Gedenkstätte an die Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 - die berühmte Nacht, in der Gruppen junger Nazis auf Veranlassung von Minister Joseph Goebbels 20.000 Bücher jüdischer, marxistischer oder pazifistischer Autoren verbrannten, die als Propagandisten eines nicht deutschen Geistes gelten.
Die versunkene Bibliothek, ein Werk des Künstlers Mischa Ullmann, erinnert an dieses Ereignis in der deutschen Geschichte. Die Passanten sehen ein Bücherregal mit leeren Regalen unter einer Glasplatte auf dem Boden. Ein Vers von Heine ist eingraviert: "Wo Bücher verbrannt werden, werden am Ende auch Menschen verbrannt".
12. Die Staatsoper
Laut Voltaire beherbergte das Gebäude "die schönsten Stimmen und die besten Tänzer". Das Opernhaus Unter den Linden ist ein beeindruckender Bau im klassischen preußischen Stil (1743), der zur Größe und zum Ruhm der Allee Unter den Linden beiträgt.
Als kulturelles Erbe Berlins hat das Gebäude oft unter dem Zahn der Zeit und der Bewegung gelitten. Brand (1843), Renovierungen, Bombenangriffe, das Gebäude wurde ständig geschlossen und wieder geöffnet. Das letzte Mal wurde es 2010 wegen Renovierung geschlossen, um 7 Jahre später wieder zu öffnen. Insgesamt wurde es 7 Mal umgebaut !
13. St.-Hedwigs-Kathedrale
Diese Kathedrale ist die älteste katholische Kirche in Berlin (1773). Sie ist der Schutzpatronin Schlesiens und Brandenburgs (St. Hedwig von Schlesien) gewidmet und ehrt schlesisch-katholische Einwanderer, die nach Berlin gekommen sind.
In der Zeit des Terrors vor dem Zweiten Weltkrieg betete Abt Bernhard Lichtenberg während der Gottesdienste am Abend nach der Kristallnacht öffentlich für die Juden. Später wurde er von den Nazis gefangen genommen und starb auf dem Weg nach Dachau. Seine Asche wurde 1965 in die Krypta der St. Edward's Cathedral überführt.
Die Architektur der Kathedrale wird nicht überall gelobt: Der belgische Schriftsteller Camille Lemmonier beschreibt das Gebäude in seinen Eindrücken von seiner Berlin-Reise als "eine schreckliche Kirche unter einer Käseglocke".
14. Die Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Neue Wache)
Neue Wache, Berlin (Ansgar Koreng, CC by 3.0 Wikimedia Commons)
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dieses ehemalige Wachhaus in eine Gedenkstätte für die Opfer des Ersten Weltkriegs umgewandelt. Das Grabmal des Unbekannten Soldaten wurde dort installiert, aber erst 1931 eingeweiht (die Behörden warteten, bis die ausländischen Truppen deutschen Boden verlassen hatten).
Seit 1933 ist sie Deutschlands wichtigste Gedenkstätte für die "Opfer von Krieg fürdie Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft".
Geschützt hinter seinen Säulen steht unter dem vom Dach einfallenden Licht die Reproduktion einer bewegten Skulptur "Die Mutter und ihr toter Sohn" der Künstlerin Käthe Kollwitz (die der schönen Kollwitzstraße im Prenzlauer Berg ihren Namen gab), die diese nach dem Tod ihres Sohnes auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs geschaffen hat.
15. Deutsches Historisches Museum
Bereits 1952 forderten zahlreiche politische Persönlichkeiten die Schaffung eines Museums, das der deutschen Geschichte gewidmet sein sollte. Es war 1987, als Deutschland noch geteilt war, als Helmut Kohl beschloss, dieses Museum in den Gebäuden des ehemaligen Berliner Arsenals einzurichten.
Im Jahr 1990, als Deutschland wiedervereinigt wurde, übertrug die Bundesregierung die Sammlungen und den Sitz des von der DDR gegründeten ehemaligen "Museums für deutsche Geschichte" in das neue Museum für deutsche Geschichte.
Dreizehn Jahre später fügte der chinesisch-amerikanische Architekt Leoh Ming Pei ein neues Gebäude hinzu, das sehr interessant zu sehen ist (auf der linken Seite des Gebäudes, etwas weiter hinten). Seine Vision: Licht, Transparenz und Bewegung hinzufügen.
16. Der Kronprinz-Palast (1732)
Ursprünglich im Barockstil erbaut, wurde das Gebäude zum Haus Friedrichs II. - damals Kronprinz - umgebaut. Es war dann die Residenz des Kronprinzen bis zur Abdankung des Kaisers, die dann von den Nazis geschlossen wurde. Während des Zweiten Weltkriegs bombardiert, wurde sie erst in den 1950er Jahren für Staatsgäste aus der DDR wieder aufgebaut. In diesem Palast fand in den 1990er Jahren die Unterzeichnungszeremonie der deutschen Wiedervereinigung statt.
Das Schloss ist eines der wenigen Denkmäler in Berlin, die mit der königlichen Vergangenheit Preußens verbunden sind.
17. Die alte Kommandantur
Neben dem Kronprinzenpalast und gegenüber dem Deutschen Historischen Museum ist es ein Barockgebäude aus dem 18. Jahrhundert, in dem der Kommandant der Stadtgarnison untergebracht war.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört, um Platz für das Auswärtige Amt der ehemaligen DDR zu schaffen.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Alte Kommandantur von einer deutschen Firma auf der Grundlage von Vorkriegsfotos und Zeugnissen wieder aufgebaut (die ursprünglichen Pläne waren zerstört worden). Der Bau wurde 2003 abgeschlossen.
18. Die Schlossbrücke
Über der Spree erhebt sich die Schlossbrücke. Sie wurde zwischen 1821 und 1824 von Karl Friedrich Schinkel im Stil des Klassizismus erbaut und verbindet das Berliner Schloss mit dem Brandenburger Tor. Die monumentalen Figuren der Dreibogenbrücke wurden einige Jahre später zum Gedenken an die Befreiungskriege geschaffen.
Diese Statuen stellen Krieger und Siegesgöttinnen dar. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die stark beschädigte Brücke restauriert, und 1983-1984 wurden die entfernten Statuen wieder aufgestellt.
19. Der Berliner Dom
Auf der Museumsinsel triumphiert der Berliner Dom, die historische evangelische Kirche Berlins. Wenn wir es im Englischen "Berlin Cathedral" nennen, ist das ein sprachlicher Fehler, denn die Kirche ist keine Kathedrale im engeren Sinne - sie war nie Sitz eines Bistums.
Das ästhetisch ansprechende Gebäude beherbergt die Familiengruft der Hohenzollern-Dynastie, den Taufstein von Christian Daniel Rauch und das Petrus-Mosaik von Guido Reni. Die Domorgel mit über 7000 Pfeifen ist ein Meisterwerk und eine der größten in Deutschland.
Es ist möglich (und sehr empfehlenswert), die etwa 270 Stufen, die zum Dom führen, zu erklimmen, um die Aussicht auf Berlin Mitte zu bewundern.
20. Das Berliner Schloss (ehemals Palast der Republik)
Das ehemalige Berliner Schloss, das 1451 erbaut wurde und die Residenz der Hohenzollern war, wurde während des Krieges bombardiert und teilweise zerstört.
Die DDR-Regierung sah ihn als Symbol des ehemaligen Adels und beschloss, ihn abzureißen und durch den Palast der Republik zu ersetzen, ein Gebäude aus Rauchglas, Metall und Marmor im reinsten sozialistischen Stil.
Nach dem Fall der Berliner Mauer wurde das Gebäude aufgrund von Asbest geschlossen. Der deutsche Bundestag beschloss schließlich 2002, das Schloss zu zerstören und das alte Schloss identisch wieder aufzubauen.
21. Das Marx Engels Forum (Marx-Statue)
Der 1986 von den Behörden der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gegründete Park wurde nach Karl Marx und Friedrich Engels benannt, die 1848 das Manifest der Kommunistischen Partei verfassten und als die Begründer und Theoretiker der kommunistischen Bewegung galten. In diesem Park befindet sich die berühmte Statue von Marx und Engels. In Wirklichkeit befindet sich der Park nicht Unter den Linden, da er direkt hinter der Spree liegt.
Raphaëlle Radermecker
Autorin
Schreiben und Entdecken sind meine Leidenschaften. Berlin fasziniert mich, vor allem seine Modernität und seine Fähigkeit, sich ständig zu erneuern.