9 Dinge, die man in Berlin Köpenick gesehen haben muss
Köpenick ist doch nicht mehr Berlin, werden Sie sagen. Nun, das ist es aber! Einst eine unabhängige Kleinstadt im Südosten der deutschen Metropole, ist dieser Vorort am Zusammenfluss von Dahme und Spree seit 1920 ein eigenständiger Bezirk der deutschen Hauptstadt. Dieses kleine Stück Paradies im Grünen, das 16 km vom berühmten Fernsehturm entfernt ist, wartet nur darauf, von Ihnen besucht zu werden, um seine verborgenen Reize zu enthüllen. Heute nehmen wir Sie mit Berlin Poche auf einen Spaziergang durch dieses unterschätzte Viertel mit.
1. Vom S-Bahnhof Berlin Köpenick in Richtung Parc Bellevue
Zunächst einmal gibt es nicht unendlich viele Möglichkeiten, um vom Stadtzentrum aus die S-Bahnstation Köpenick zu erreichen. Wenn Ihnen der Gedanke, eine Stunde mit dem Fahrrad zu fahren und dann zu schwimmen, nicht gefällt, müssen Sie in die S3 Richtung Erkner einsteigen. Von der Station Ostkreuz, dem großen Eisenbahnknotenpunkt des öffentlichen Verkehrsnetzes im Osten der Stadt, brauchen Sie genau 13 Minuten, um Ihr Ziel zu erreichen.
Nachdem wir sicher in dem charmanten kleinen Bahnhof Berlin Köpenick angekommen sind, begeben wir uns zum Südausgang. Der Ausflug beginnt, indem wir die Borgmannstraße entlanggehen und dann nach links abbiegen, sobald wir auf der Seelenbinderstraße angekommen∙ sind, bis zum Eingang des bezaubernden kleinen Bellevue-Parks.
Lassen Sie sich nicht täuschen, es handelt sich hierbei keineswegs um den Park, der an das Schloss Bellevue angrenzt, das sich seinerseits im Nordwesten des großen Tiergartenparks am Ufer der Spree befindet. Im südwestlichen Teil des Parks, um den es hier geht, steht eine alte Stieleiche, die sogenannte Bellevue-Eiche, die als schützenswerter Naturstandort eingestuft wurde.
2. Die alte Filmfabrik
Am Ausgang des Parks, auf der anderen Seite der Friedrichshagenerstraße, befindet sich die Alte Filmfabric, auf Deutsch „Alte Filmfabrik“, die früher Filme für die Schwarz-Weiß-Fotografie und andere Artikel für die Praxis der analogen Fotografie herstellte. Die alten, perfekt erhaltenen Gebäude aus rotem Backstein zeigen einen geschichtsträchtigen Industriestil.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Fabriken, die sich damals im Besitz der Firma Kodak befanden, 1941 als feindliches Eigentum beschlagnahmt, um dann während des Kalten Krieges ein zweites Mal von den sowjetischen Besatzungstruppen beschlagnahmt zu werden. Nachdem die alte Fabrik 1992 nach der Wiedervereinigung Deutschlands an Kodak zurückgegeben wurde, stellte sie mit dem rasanten Aufstieg der Digitalfotografie schnell ihren Betrieb ein.
Heute steht die alte Fabrik unter Denkmalschutz und wurde unter Verwendung der alten roten Backsteingebäude aus dem Jahr 1920 in einen Wohnkomplex umgewandelt.
Kleine Anekdote für Fans von Science-Fiction-Serien: Einige Szenen der deutschen Serie Dark, die in der alten Polizeistation von Winden spielen, wurden im Gebäude 22, am Eingang des Geländes, gedreht.
3. Die Müggelspree
Sobald Sie das Gelände der ehemaligen Filmfabrik durchquert haben, erwartet Sie eine Szenerie mit sehr aquatischen Noten. Sie sind nun an den Ufern der Müggelspree angekommen∙e und genießen einen atemberaubenden Blick auf die grünen Gärten der Villen am Wasser und den kleinen Jachthafen am gegenüberliegenden Ufer.
Die Müggelspree bezeichnet einen Abschnitt der Spree, der sich vom Großen Müggelsee bis zum Zusammenfluss mit der Dahme am Rande von Köpenick erstreckt, wo der Fluss den Namen Treptower Spree annimmt. Nehmen Sie sich die Zeit, den Touristenbooten zuzuwinken, die auf dem Wasser unterwegs sind. Vielleicht erblicken Sie auch einige Ruder und als Haus eingerichtete Boote, die auf den Fluten des Flusses segeln.
4. Die unerreichbare Insel
Der gepflasterte Weg am Wasser entlang führt Sie zu einer Hängebrücke über die kleine Insel namens Baumgarteninsel, die nur mit dem Boot erreichbar ist.
Es gibt nämlich keinen Fußweg auf die kleine Insel, die mit Gemeinschaftsgärten bebaut ist. Diese Schrebergärten entstanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts und sind in Deutschland weit verbreitet. Als die Brücke über die Baumgarteninsel gebaut wurde, hatten die Gartenbesitzer den Wunsch geäußert, keinen direkten Zugang zur Insel zu bauen, die auch heute noch eine kleine grüne Oase ist, die man nur von oben betrachten kann.
5. Der Spaziergang am Ufer der Dahme
Unsere kleine Tour geht immer am Wasser entlang weiter, indem wir die Promenade der Altstadt in Richtung des Zusammenflusses der beiden Flüsse entlanggehen. Am Ufer der Dahme empfängt ein breiter, angelegter Weg die Spaziergänger, die zum Uferspaziergang gekommen sind. Als Treffpunkt und Treffpunkt ist die von Kiosken und Restaurants gesäumte Promenade immer belebt, vor allem bei schönem Wetter.
6. Das Rathaus und der Hauptmann von Köpenick
Fast am Ende des Spaziergangs, wenn Sie Ihren Kopf an dem kleinen Park nach links drehen, sehen Sie das Rathaus der Stadt. Dieses wird vom Mythos des Hauptmanns von Köpenick bewohnt, dessen berichtete Geschichte die Straßen des Vororts durch Graffiti oder einfache Souvenirs für Touristen prägt.
Seine Geschichte, die als Köpenickiade in die deutsche Sprache eingegangen ist, erzählt, dass der berühmte Hauptmann in Wirklichkeit gar keiner war, sondern als Schuster arbeitete. Nachdem er sich die Uniform eines Hauptmanns des ersten Regiments besorgt und etwa 10 Männer unter sein Kommando gestellt hatte, raubte er die Stadtkasse und floh anschließend mit dem Zug nach Berlin. Einige Tage später wurde er verhaftet, nachdem ein ehemaliger Kamerad, der von dem großen Coup wusste, der Polizei gegen eine großzügige Belohnung einige Informationen gegeben hatte.
Eine Statue des besagten Kapitäns thront noch heute vor dem Rathaus und erinnert an diesen genialen Coup.
7. Der große Platz
Nachdem Sie das besagte Rathaus passiert haben, stoßen Sie auf den großen Platz der Altstadt von Köpenick mit seiner unbestreitbaren Anziehungskraft. Die Fassaden der Altbauten aus der Nachkriegszeit bestechen durch ihren alten Charme und ihre Ockerfarben, die von weißen Rahmen und hellen Fassaden aufgelockert werden, die im Kontrast zu den schönen blauen Sommerhimmeln stehen und vor einem winterlichen Hintergrund besonders gut zur Geltung kommen.
Inmitten dieser folkloristischen Szenerie thront auf dem gepflasterten Platz die kleinste Brauerei Deutschlands, in der Sie alle Arten von Bänken, hellen, dunklen Bieren, IPAs und anderen Bier-Kreationen probieren können. Diese kohlensäurehaltigen Getränke werden noch heute nach den deutschen Brauvorschriften, dem Reinheitsgebot aus dem Jahr 1514, gebraut.
Das winzige, vollständig verglaste Lokal ist an allen Tagen der Woche geöffnet. Es verfügt außerdem über eine große Terrasse direkt am Schlossplatz, die an sonnigen Tagen sehr angenehm ist.
Zögern Sie nicht, sich in die hübschen kleinen Straßen in der Umgebung zu wagen, um die wenigen hübschen Cafés und antiken Buchhandlungen oder anderen Geschäfte zu entdecken, die sie beleben.
8. Das Schloss Köpenick
Vom Platz aus sichtbar, auf der anderen Seite der großen Müggelheimer Straße, thront das Schloss Köpenick auf einer baumbestandenen Halbinsel, die von einem Park im englischen Stil umgeben ist.
Dieser Ort, der zum Berliner Kunstgewerbemuseum gehört und von der Geschichte aller Altersgruppen geprägt ist, kann von Dienstag bis Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr besichtigt werden. Hier finden Sie Sammlungen von Interieurkunst aus der Renaissance, dem Barock und dem Rokoko.
Wenn Sie keine Zeit oder Lust haben, hier zu verweilen, können Sie einfach durch die Gärten schlendern und die Flussansicht der Dahme mit ihren Booten und alten Schaluppen genießen, die in einer kristallklaren Kulisse auf das kleine Fischerviertel am gegenüberliegenden Ufer hinausfahren.
9. Das kleine Fischerviertel
Unsere Reise führt uns schließlich in das kleine historische Fischerviertel, das aus traditionellen niedrigen Häusern und charmanten Kopfsteinpflasterstraßen besteht. Voller Charme ist dieser kleine, alte Vorort einen Besuch wert.
Das Restaurant Krokodil mit seiner Außenterrasse am Flussufer ist ein perfekter Ort, um eine Pause einzulegen und einfache, aber sehr gute Gerichte zu genießen, während man den Sonnenuntergang bei Einbruch der Dunkelheit bewundert. Eine wohlverdiente Belohnung nach einem Tag, an dem Sie durch die kleinen Wunder des schönen Bezirks Köpenick geschlendert sind.
Meine Empfehlung: Restaurant Krokodil: Gartenstraße 46-48, 12557 Berlin.
Céleste Roux
Autorin
Als Philosophiestudentin, Kunst- und Literaturliebhaberin, habe ich mich in die Stadt Berlin verliebt, die meine Heimat und tägliche Inspiration geworden ist. Ich lasse mich gerne von dem, was diese sich ständig verändernde Stadt zu bieten hat, überraschen, und bin immer auf der Suche nach neuen Orten.