12 Orte & Dinge, die man in Berlin Wedding kennen sollte!
Berlin war einst als eine vor dem Massentourismus geschützte Stadt bekannt. Sie galt auch als eine der letzten europäischen Hauptstädte, die einen freien und unabhängigen Geisteszustand und damit eine Underground-Kultur hatte. Die Mieten waren sehr niedrig, es gab viel Kreativität und eine beispiellose Freiheit, weshalb sich in den 1970er und 1980er Jahren viele Künstler wie David Bowie und Lou Reed in Berlin niedergelassen hatten. Es gab also: einen Berliner Geisteszustand.
Und dann. Dann änderte sich alles. Die Bürger der Welt erkannten die Gelegenheit und wollten diese Frucht mit ihrem einzigartigen Geschmack probieren. Die Mietpreise sind stark gestiegen und die emblematischsten Viertel dieses Berliner Geistes sind inzwischen zu Wahrzeichen für als Hipster getarnte Touristen geworden, Touristen auf der Suche nach einer Authentizität, von der sie denken, dass sie sie wiederfinden können, wenn sie oft unter sich sind, ohne es zu wissen, alle so getarnt wie sie sind.
Aber wo ist dann dieser einzigartige und einzigartige Geisteszustand in Berlin?
Was, wenn es im Stadtteil Wedding wäre? Niemand aus Kreuzberg, Neukölln oder Friedrischain wird das Gespräch fortsetzen, wenn man es mit einem überzeugten Blick zwischen zwei Bradwurstbissen oder zwei Schlückchen Club Maté verlässt. Und selbst in Wedding sind die Einheimischen dieser Idee eher skeptisch gegenüber.
Und es ist ein Beweis dafür, dass der Bezirk Wedding eine der letzten Bastionen des alten Berlin ist, kreativ, frei und unabhängig.
Hier sind also 12 schöne Orte in Berlin Wedding, die man unbedingt kennen sollte! Und auch ungewöhnliche Dinge, die man in diesem Viertel machen kann (we're going to reveal some of our secrets, but maybe not all of them...)
1. Eine untypische Bar in Wedding: Wilma
Warum nicht in eine verfallene Bar was trinken gehen? Nicht nur in Budapest findet man zerstörte Bars ("ruin bars"). Es gibt zum Beispiel entlang der Panke, diesem schmalen, dem Abriss gewidmeten Haus, die Wilma, einen zeitlosen Ort, der nur bei Kerzenlicht beleuchtet wird. Wenn du nach dem Öffnen der unwirtlichen Tür eintrittst, stehst du der Bar und ein paar privilegierten Menschen gegenüber, die sich dort niederlassen können, wo sie können, während alle anderen auf dem Boden liegen, zwischen zerbrochenen Wänden, auf Sitzen, Sesseln, Stühlen, die alle den Abriss kaum überlebt haben.
2. Ein überraschendes Café: Das Anti-Café Be'kesch
Nicht weit davon entfernt befindet sich das Anti-Café Be'kesch, ganz außerhalb der üblichen Radars, ein seltsamer Ort, in dem fast täglich ein Konzert, eine Konferenz oder eine Lesung veranstaltet wird. Ein schlichter Ort, aber getragen von einer verrückten Energie. Sonntags gibt es einen kostenlosen Brunch, bei dem diejenigen, die es sich leisten können, ermutigt werden, etwas mehr für diejenigen zu bezahlen, die sich das nicht leisten können und für 0,50€ essen können.
3. Die Brauerei Eschenbraü
Im Viertel befindet sich eine der überraschendsten Brauereien der Stadt, Eschenbraü, im Untergeschoss hinter den Toren eines anonymen Gebäudes im Herzen von Wedding. Wenn du die Tür einschiebst, entdeckst du einen riesigen Raum aus Holz und riechend nach Kohle, wo sich Studenten, Geschäftsleute, Ärzte und Patienten von der Charité Berlin direkt nebenan treffen. Und es ist keine Kleinigkeit zu sagen, dass sie die stolzen Botschafter des Bezirks sind: Eines ihrer wertvollsten Biere, ein helles Schwarzbier, wird Weddinator genannt.
4. In einem Bus essen im Café Pförtner
Vor den alten Ufer-Studios (die einen Ausflug wert sind!) und direkt neben der Adidas-Basis, neben einem Bildhaueratelier, befindet sich das Pförtner-Café, ein in Bezug auf Qualität und Ausstattung recht unglaubliches Restaurant, da man in einem alten Bus essen kann, dort, an der Haltestelle, wo ein halbes Dutzend Tische gedeckt sind.
5. Ein typisch deutsches Restaurant: das Uferlos
Nur wenige Schritte entfernt, ein ausgezeichnetes deutsches Restaurant mit einer typischen und traditionellen Küche (aber auch mit vielen italienischen oder französischen Gerichten). Und ein Hauch von Modernität. Ich erinnere mich noch an die köstliche Kalbsleber, serviert in einer Rotweinsauce mit einem hausgemachten Püree, das ich gegessen hatte. Gehe nicht hin, wenn du es eilig hast, z.B. vor einem Konzert (siehe nächster Punkt), denn der Service ist ein... we...nig.... lang....sam....
6. Klassische Musik hören im Piano Salon Christophori
Es sei darauf hingewiesen, dass der Bezirk gleich nebenan voller Aktivitäten ist. In einem Lagerhaus für den Großhandel mit orientalischen Teppichen gibt es mit dem Christophori Salon Piano einen sehr beliebten Ort für klassische Konzerte. Ein erstaunlicher Ort, der an eine alte Klavier-Werkstatt erinnert, mit Instrumententeilen, die über die Wände verstreut sind bis zur Decke, und dann in der Mitte befindet sich eine Szene, die bei Kerzenlicht beleuchtet zu sein scheint. Eine außergewöhnliche Atmosphäre für ein Konzert klassischer Musik, ganz anders als in den üblichen Konzertsälen.
7. In einem Club in Wedding ausgehen: Panke Kultur
Weiter geht es entlang dieses schmalen und fröhlichen Kanals, der Panke, und du erreichst diesen alten Industriekomplex, der komplett neu gestaltet wurde, wo sich die sehr urbane Panke Kultur mit ihren Reggae-Abenden und ihren sehr aufgeregten Rap-Kämpfen in überfüllten Räumen befindet, in denen eine elektrische Atmosphäre herrscht.
8. Tanzen gehen im Anita Berber
Gleich nebenan ist die unglaubliche Anita Berber, benannt nach dieser freien und rebellischen deutschen Schauspielerin, die im Alter von 29 Jahren starb. An diesem Ort werde Veranstaltungen aller Art organisiert. Wenn du dich in den halben Dutzend Klassen verirrst, lasse dich von der Musik eines Künstlerstudios oder einer Tanzkurses leiten, die hinter einer Tür organisiert ist, die du kaum sehen kannst, auf der 4. Etage mit verdeckten Silhouetten und roten Neonlichtern, und dann ist es Vivaldi, der zu hören ist. Willkommen im künstlerischen Berlin.
9. Den Stadtteil Wedding unter ökologischen Gesichtspunkten entdecken
Mache mit und triff dich mit gleichgesinnten. Mehrmals pro Woche organisiert das Baumhaus Projekte, Tagungen oder Konferenzen an einem sehr gemütlichen Ort zum sehr trendigen Thema "Nachhaltigkeit".
10. Die Architektur im Silent Green Kulturquartier erkunden
Wenn du die großartige Atmosphäre und die atemberaubende Architektur bevorzugst, lohnt es sich, sich das komplett renovierte alte Krematorium, neben der Metrostation Wedding, dem sogenannten stillen grünen Kulturquartier, anzuschauen. Und an diesem Ort, am Rand eines kleinen Parks, in dem Enten herumstreifen, werden Festivals, Konzerte und Veranstaltungen aller Art organisiert. Vor allem lohnt es sich, im Sommer auf der Terrasse des MARS-Cafés im Park einen Kaffee zu trinken, dort an Wochentagen zu Mittag zu essen oder am Sonntag zum Brunch zu gehen.
11. In einer Bar Kegeln spielen
Tank neue Energie, tanke frische Luft und treibe Sport. Du kennst bereits das Kegeln, das typische Berliner Sport (naja, deutsches Sport), und der beste Ort zum Üben ist zweifellos in dieser völlig abgelegenen Bar, in diesem abgelegenen Viertel, weit weg von jeglicher Aktivität, inmitten der riesigen Gebäuden: die Kegelbahn. Es ist eine Oase, eine einzigartige, entspannte und sehr trendige Atmosphäre, im fast amerikanischen Stil, absolut alles, was man nicht erwartet, wenn man es von weitem sieht, so ist diese Bar. Und im Untergeschoss, neben der Tanzfläche und dem DJ-Käfig, sind zwei Kegelnbahnen. Unglaublich!
12. Einen Spaziergang im Humboldthain machen und die Aussicht genießen
Du kannst dich dann im Humboldthain Park die Sonne genießen (oder im Winter den Schneefall beobachten), die Bäume sind wunderschön, aber vor allem, abgesehen von dem freundlichen, im Sommer geöffneten Schwimmbad, hast du die Möglichkeit, einen der besten Aussichtspunkte in Wedding auf 85 Meter Höhe zu haben, einem fast unerreichten Gipfel Berlins. Aber dieser Gipfel ist nicht wirklich natürlich, da es sich um einen Bunker und dessen Flugabwehrsystem handelt, zwei Flakturms, die 1940 auf Befehl Hitlers gebaut wurden und nach Kriegsende vollständig begraben wurden. Der Aufstieg ist sehr steil. Auf der anderen Seite des Parks ist der Aufstieg weniger steil, da es nur einen Bunker gibt, der teilweise begraben ist. Diese steilen Mauern sind die beliebtesten Spielplätze für Kletterer. Und gleich nebenan, in dem geschützten Bereich, der durch die Bäume verborgen ist, werden manchmal Raves organisiert, besonders im Sommer.
Bonus. In einem türkischen Restaurant essen und die traditionnelle Küche probieren
Als Bonus. Wir empfehlen dir vor allem, dich in Wedding zu verlaufen und die tausenden Spezialitäten aus aller Welt, insbesondere die allgegenwärtige türkische Küche, zu entdecken. Du kannst zum Beispiel zum Mittagessen ins türkische Restaurant (naja, eher Imbiss) Örnek gehen und die gebratene Kalbsleber mit Gewürzen und Zwiebeln probieren. Ein echter Genuss!
In Wedding kannst du auch die vielen Geschäfte der Welt entdecken, mit Obst, Gemüse, Saucen, Fleisch, Brot, Käse, die du in den traditionellen deutschen Supermärkten nicht finden kannst.
Willkommen in Wedding.
John-Henry Brichart
Autor
Ich schreibe Romane, Kurzgeschichten, reise um die Welt, mache Fotos, betrinke mich und streue mich. Ich studierte Journalismus und arbeitete als Freelancer in Brüssel, bevor ich nach Lissabon und jetzt nach Berlin zog.