Der Fernsehturm in Berlin: Geschichte, Besichtigung & Preise
Mit einer Höhe von 365 Metern liegt der Fernsehturm im Zentrum Berlins am Alexanderplatz und dominiert die ganze Stadt. Ursprünglich sollte der Turm an die sowjetische Allmacht der DDR erinnern. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde sich der Turm zu einem Symbol der wiedervereinigten Stadt. Mit seinem einfachen, universellen und zeitlosen Design, das von allen Teilen der Stadt aus sichtbar ist, ist es eine Ikone Berlins.
Geschichte des Berliner Fernsehturms
Der Fernsehturm geht auf das Bedürfnis der DDR zurück, eine vollständige und ununterbrochene Funkabdeckung des Gebietes zu erhalten. Auf der Europäischen Rundfunkkonferenz in Stockholm 1952, die zur Koordinierung der Rundfunkfrequenzen in Europa abgehalten wurde, wurden der DDR nur zwei Frequenzen zugeteilt, da die DDR von den meisten Staaten politisch nicht anerkannt wurde.
Die DDR verfügte damals nur über eine Teilversorgung, was zu Überschneidungen und Interferenzen oder sogar zu keiner Fernsehberichterstattung in einigen Gebieten führte. Als Reaktion auf dieses Problem begann die Deutsche Post der DDR bald mit den Planungen für den Bau eines Fernsehturms in Berlin.
Der deutsche Architekt Hermann Henselmann war für den ersten Entwurf eines nach oben geneigten Turms verantwortlich. Diese erhabene Idee gab Anlass zu verschiedenen Projekten, die aufgegeben werden mussten - der Turm sollte 8 km vom Flughafen entfernt gebaut werden, aber dies hätte den Flughafen beeinträchtigt, so dass der gewählte Standort der Alexanderplatz war.
Berlin, Alexanderplatz, "Haus des Lehrers", Fernsehturm, 1969 (Wikimedia Commons, Bundesarchiv, Bild 183-H1002-0001-002 / CC-BY-SA 3.0)
Es war in den 1960er Jahren, als die DDR-Regierung den Bau des Towers am Alexanderplatz anordnete, um der Welt die Macht und Effizienz des sozialistischen Systems zu demonstrieren.
Die kugelförmige Gestaltung des Gebäudes selbst erinnert an sowjetische Satelliten. Obwohl der Bau eines solchen Projekts den Ingenieuren echte Kopfschmerzen bereitete (die Kugel wurde auf eine Höhe von 200 Metern angehoben), wurde der Turm am 3. Oktober 1969 eingeweiht - kurz bevor die DDR ihr 20-jähriges Bestehen feierte. Für Walter Ulbricht, das damalige Staatsoberhaupt der DDR, war der ikonische Turm, der in nur vier Jahren errichtet wurde, ein Beweis für die Überlegenheit des Kommunismus.
Im Jahr 1979 wurde dem Fernsehturm der Status eines historischen Denkmals zuerkannt - ein Status, der auch nach dem Fall der Mauer und dem Ende der DDR beibehalten wurde.
Der Fernsehturm heute
Ostdeutschland gehört nun der Vergangenheit an, und obwohl einige Bewegungen es abbauen wollten, steigt der Fernsehturm immer noch und dient immer noch als Sender für mehrere Radio- und Fernsehstationen.
Der Turm dient auch als Veranstaltungsort und beherbergt einen wichtigen Beobachtungsposten mit einer 203 Meter hohen Aussichtsplattform sowie eine Dreh-Bar und -Restaurant. Die Panorama Bar und das Drehrestaurant Sphere tragen treffende Namen und sind die idealen Orte, um sich bei einem Drink zu entspannen und die atemberaubende Aussicht zu geniessen. Wir empfehlen euch, vor der Besichtigung die Wettervorhersage zu prüfen.
6 lustige Fakten über den Fernsehturm
- Das höchste Gebäude Deutschlands - Die Höhe des Turms beträgt 368 Meter (bei einem Gesamtgewicht von 26.000 Tonnen). Er "wuchs" ein wenig, nachdem in den 1990er Jahren eine neue Antenne installiert wurde. Die Aussichtsplattform der Kugel befindet sich in 203 Metern Höhe, so dass die Besucher an klaren Tagen die brandenburgische Landschaft aus 42 Kilometern Entfernung beobachten können. Die Antenne selbst ist 118 Meter hoch.
- Der Turm kann schwingen - Trotz eines erprobten Systems (Massendämpfer, 1,5 Tonnen schwerer Metallstab, der an drei Seilen aufgehängt ist, vier hydraulische Teleskopstoßdämpfer) ist der Turm kaum wahrnehmbaren Schwingungen ausgesetzt: An der Spitze der Antenne kann die Bewegung bis zu 60 cm, an der Kugel etwa 15 cm betragen. Die Frequenz kann zwischen 7 und 10 Sekunden betragen.
- Nur 400 Personen können sich gleichzeitig in der Kugel aufhalten - Nach den Sicherheitsvorschriften dürfen sich nur 400 Personen gleichzeitig in der Kugel aufhalten. Dazu gehören 380 Besucher und 20 Mitarbeiter.
- Ein Restaurant ohne Küche - Um Notfallsituationen zu vermeiden und die Brandgefahr zu begrenzen, haben die Bauherren die Küche im Erdgeschoss gebaut. Alle bestellten Gerichte werden dann mit einem separaten Spezialaufzug bis zu 200 m hoch transportiert.
- Drei sehr schnelle Aufzüge - Es gibt drei Aufzüge im Turm; zwei davon sind für Besucher, einer für das Personal. Es dauert nur 40 Sekunden, um 203 Meter zu erreichen: 6 Meter pro Sekunde.
- Im Oktober 2019 feierte der Turm sein 50-jähriges Bestehen - Der Bau des Turms begann 1965 und wurde 1969 abgeschlossen. Die ostdeutsche Regierung hatte sich zum Ziel gesetzt, den Bau bis zum 3. Oktober 1969 abzuschließen. Die Arbeiter arbeiteten daher in drei verschiedenen Schichten, um den Prozess zu beschleunigen.
Bei einer Besichtigung des Fernsehturms, lohnt es sich in der Umgebung spazierenzugehen und folgende Sehenswürdigkeiten zu entdecken: Alexanderplatz, Rotes Rathaus, Museumsinsel, Berliner Dom, Unter den Linden, Brandenburger Tor, Hackescher Markt, Hackesche Höfe, Nikolaiviertel. damit wirst du deine To-Do-Liste des guten Touristen vervollständigen können.
Karte, Adresse und Anfahrt zum Fernsehturm
Adresse: Panoramastraße 1, 10178 Berlin
Verkehrsmittel: S-Bahn - Alexanderplatz
Öffnungszeiten: März - Oktober: 9 Uhr bis Mitternacht und November - Februar: 10 Uhr bis Mitternacht
Preis : 17,50 € (Panorama) / 25,50 € (Restaurant)
Raphaëlle Radermecker
Autorin
Schreiben und Entdecken sind meine Leidenschaften. Berlin fasziniert mich, vor allem seine Modernität und seine Fähigkeit, sich ständig zu erneuern.