Games Ground 2025: Was erwartet die Community in Berlin?
Auf den ersten Blick liest sich die Ankündigung beinahe sachlich. Ein Gaming-Festival in Berlin, Ende November, drei Tage Programm mit zahlreichen Beteiligten, doch wer die Alte Münze kennt und sich dort schon einmal unter die Szene gemischt hat, weiß, dass hier jedes Jahr ein besonderer Ort entsteht. Einer, der Raum bietet für Begegnung, Austausch und kreative Impulse, die sich nicht an vorgefertigte Formate halten.
Die Atmosphäre vor Ort erinnert eher an eine offene Werkstatt als an eine klassische Messe. Überall finden sich spielbare Prototypen und improvisierte Teststationen, daneben steht ein Cosplayer und diskutiert mit einer Medienpädagogin über die Möglichkeiten von KI-gestütztem Storytelling. Es ist genau diese Mischung aus Neugier, Offenheit und gestalterischer Freiheit, die den Charakter der Veranstaltung prägt.
Die Games Ground bringt Menschen zusammen, die Games nicht nur spielen oder entwickeln, sondern sie auch als kulturelle Ausdrucksform begreifen und leben. Inmitten von Fragen zu Gesellschaft, Technologie und digitaler Kultur wird Berlin vom 13. bis 16. November 2025 erneut zum Treffpunkt einer vielfältigen Community, die Gaming in all seinen Facetten denkt und diskutiert.
Wie sich die Games Ground 2025 von anderen Gaming-Events abhebt
Nicht jede Veranstaltung, die sich mit Games beschäftigt, muss gleich nach Flutlicht und Merchandise schreien. Die Games Ground ist in der Szene dafür bekannt, dass sie einen anderen Weg wählt. Schon das Konzept gleicht eher einem Festival als einer klassischen Messe. Es geht nicht um Exklusivität, nicht um abgeschottete Presse-Areale oder vorab getimte Ankündigungen.
Die Alte Münze als Veranstaltungsort gibt dem Format eine zusätzliche Handschrift. Statt Hallenarchitektur mit Werbebannern erwartet die Besucher ein Ensemble aus Innenhöfen, Betonwänden, Lichtinstallationen und kreativen Zufallsbegegnungen. Wer durch das Gelände geht, begegnet haufenweise neuen Spielen, performanter Kunst, Gesprächsrunden und Musikformaten.
Von Indie bis Industrie – welche Namen 2025 in Berlin erwartet werden
Noch sind nicht alle Namen bestätigt, doch die Richtung ist klar. Das Programm der Games Ground verspricht auch 2025 eine Mischung aus Szene-Größen, Bildungseinrichtungen und innovativen Projekten. Schon im Vorjahr waren Akteure wie Nintendo oder Daedalic präsent. Auch Indie Arena Booth war mit Dutzenden Entwicklerteams vertreten. Ein Format, das für dieses Jahr erneut erwartet wird.
Auffällig ist die zunehmende Öffnung in Richtungen, die klassische Gaming-Events gern außen vor lassen. NGOs mit spielbasierten Bildungsformaten treffen auf Universitäten mit Studiengängen zu Game Studies und Medienpädagogik. Nicht auszuschließen ist auch die Präsenz von Slot-Herstellern wie Greentube, ein Name, der im Kontext von Gamification und Spielmechanik längst nicht mehr nur dem Glücksspiel zugeordnet wird. Die Grenzen verschwimmen und genau das ist bei der Games Ground willkommen.
Auch Podcaster, Streamer und Content Creator werden dieses Jahr stärker eingebunden. Sie präsentieren einen wichtigen Teil einer Kultur, die sich längst nicht mehr nur über Konsole oder PC definiert, vielmehr über Reichweite, Meinung und Community-Einbindung.
Wie Slot-Games neue Impulse in die Gaming-Welt bringen
Die Zeiten, in denen Automatenspiele als reine Randerscheinung galten, sind vorbei. Immer häufiger übernehmen Casual Games und Mobile Games Elemente, die ursprünglich aus dem Slot-Design stammen. Die Spielmechaniken sind simpel, greifen schnell und erzeugen genau die Art von Rückmeldung, die das Belohnungssystem des menschlichen Gehirns triggert wie Lichteffekte, Sounddesign und gezielte Animationen. Was früher nur in der Spielothek lief, steckt heute in den Menü-Übergängen großer App-Games.
Spieler, die Book of Ra online spielen wissen, dass dieser Slot als Beispiel für eine Mechanik gilt, die ganze Genres inspiriert hat. Book of Ra steht damit sowohl für einen Klassiker als auch für den wachsenden Einfluss von Automatendynamik auf das moderne Game-Design. Ob auf Messen, in Studien oder als Vorlage für neue Prototypen, die Wirkung dieser Titel ist deutlich spürbar.
Gaming in Deutschland: Eine Branche mit kreativer Energie in strukturellem Stillstand
Es gibt kaum ein anderes kreatives Feld, das so lebendig ist und gleichzeitig so viele strukturelle Probleme mit sich bringt. Deutschland steht im europäischen Vergleich längst nicht auf dem Siegerpodest. Während Polen Deutschland in der Gaming-Industrie abgehängt hat, investieren auch Frankreich und Großbritannien gezielt in ihre Gaming-Wirtschaft. Dagegen kämpfen deutsche Entwickler und Studios oft mit schwankender Förderung, komplizierter Bürokratie und kaum vorhandenem Risikokapital.
Dabei mangelt es nicht an Ideen. Vor allem Berlin zeigt sich seit Jahren als Motor für neue Konzepte: Ob Serious Games, queere Narrative, VR-Experimente oder edukative Formate, die Energie ist da. Was fehlt, ist oft die Langfristigkeit. Viele Projekte verpuffen, weil es an Planungssicherheit fehlt.
Wie im folgenden Video dargestellt wird, ist der Weg von der Spielidee zum marktreifen Produkt oft von schwierigen Arbeitsbedingungen geprägt:
Die Games Ground bildet hier einen wichtigen Gegenpol. Als Festival, das wirtschaftliche Aspekte nicht ignoriert, aber ihnen auch nicht alles unterordnet. Wer hier ausstellt, pitcht, erklärt, testet und diskutiert. Das macht Berlin im November zu einem Ort, an dem die kreative Hoffnung auf eine nachhaltigere Branche ganz real wird, wie Mit-Organisator Sebastian Gsänger betont.
Was bietet die Games Ground 2025 konkret? Ein Blick auf das geplante Programm
Die Games Ground bietet eine breite Bandbreite an Shows und Inhalte. Zwar ohne die blinkenden Trailerwände und überfüllten Promo-Stände klassischer Spielemessen, dafür mit einem Programm, das klug kuratiert ist und unterschiedliche Zielgruppen anspricht. Wer sich für neueste Prototypen interessiert, kommt hier ebenso auf seine Kosten wie jemand, der bei einem Barcamp spontan ein Thema einbringen will oder nach einem Vortrag zu Gaming und Mental Health noch im Innenhof über Ethik im Game Design diskutiert.
Damit Interessenten den Überblick behalten, die hier wichtigsten Programmpunkte:
- spielbare Prototypen und Indie-Titel, viele davon erstmals öffentlich testbar
- Retro-Zonen mit alten Konsolen und Arcade-Automaten, kuratiert von Sammlern und Liebhabern
- Panels und Diskussionsrunden zu Gender, Inklusion, Mental Health und politischer Verantwortung in Games
- performative Installationen, KI-generierte Spielumgebungen und künstlerisch-experimentelle Beiträge
- Cosplay-Wettbewerbe, DJ-Sets am Abend und offene Bühnenformate
- Workshops mit Entwicklerinnen, inklusive Live-Feedback von Spielenden vor Ort
- Networking-Spots für Publisher, Studios, Studierende und Freelancer
Inhaltlich zeigt sich die Veranstaltung so vielschichtig wie die Branche selbst und gerade das macht sie spannend. Statt einem zentralen Leitnarrativ werden hier verschiedene Perspektiven parallel zugelassen, ein Format, das offen bleibt und genau dadurch nah wirkt.
Trends und Themen, die den Diskurs 2025 prägen
Was hier auf der Games Ground gezeigt und diskutiert wird, lässt sich oft wenige Monate später in globalen Produktionen wiederfinden, oder zumindest als ideengebende Spur erkennen. 2025 deutet sich erneut ein Spannungsfeld an, das von Fortschritt durch Technologie und Rückbesinnung auf spielerische Wurzeln bestimmt ist.
Künstliche Intelligenz bleibt das zentrale Thema. Nicht mehr nur als technisches Tool, eher als kultureller Diskussionspunkt. Kann ein Spiel emotional sein, wenn es von einer Maschine geschrieben wurde? Wie verändert sich Game Writing, wenn Dialoge auf Knopfdruck generiert werden? Die Panels in Berlin greifen diese Fragen in offenen Debatten auf.
Gleichzeitig erlebt das Retro-Gaming ein anhaltendes Revival. Alte Konsolen, Module und Pixelästhetik sind wieder präsent. Aber nicht als bloße Nostalgie. Vielmehr wird das Spielerische neu interpretiert als Reduktion, Stilmittel und Antwort auf die Reizüberflutung vieler moderner Games.
Die Alte Münze als Location: urban, kreativ und mitten im Kiez
Nicht nur das Programm, auch der Ort selbst verleiht der Games Ground ihren besonderen Charakter. Die Alte Münze liegt im Herzen Berlins, zwischen Alexanderplatz, Spreeufer und kreativen Freiräumen. Einst wurde hier Münzgeld geprägt, heute entstehen auf demselben Gelände Ideen, Konzepte und kulturelle Statements.
Das Areal bietet eine architektonische Mischung, die sich perfekt mit dem Festivalgedanken verbindet: historische Hallen mit rauer Oberfläche, offene Höfe für Begegnung, Projektionen und Pop-up-Stände, kleine Räume für konzentrierte Workshops. Die Nähe zu Kunst, Musik, Design und Stadtkultur prägt die Atmosphäre spürbar.
Und wer sich zwischen zwei Panels oder nach einer langen Diskussion kulinarisch etwas Gutes tun will, muss nicht weit laufen. In Berlin finden Besucher ein breites Angebot an Essen & Trinken, das so vielfältig ist wie das Festival selbst: von Streetfood-Ständen in der Nähe über vegane Brunchlokale bis hin zu kleinen Craft-Bier-Spots, die nachts noch geöffnet haben.
Was die Games Ground für Berlin bedeutet
Berlin war immer schon mehr Begegnungsstätte als Hochglanzbühne. Die Games Ground passt gut in diese Tradition. Sie verzichtet bewusst auf bombastisches Auftreten, ohne dabei an Relevanz zu verlieren. Gerade weil sie so nah an der Szene gebaut ist, wirkt sie wie ein Verstärker für das, was die Branche leistet, diskutiert und kritisiert.
In wirtschaftlicher Hinsicht bildet das Festival einen wichtigen Kristallisationspunkt. Studios vernetzen sich hier mit Publishern. Ausbildungsstätten treffen auf Agenturen. Freelancer finden Kontakte, die später zu Projekten führen. Dabei geht es natürlich auch mal um Investitionssummen, aber vordergründig vor allem um Austausch, Vertrauen und Sichtbarkeit und auch für die Stadt selbst ist die Veranstaltung ein Gewinn.
Die Games Ground zieht Fachleute, Kreative, junge Talente und medieninteressierte Gruppen nach Berlin. Sie stärkt das Image der Hauptstadt als Ort für digitale Kultur und kollaborative Ideen. Gerade im Zusammenspiel mit anderen kreativen Formaten wird deutlich, dass Berlin in Europa ein Ort bleibt, an dem die Zukunft aktiv gestaltet wird.
Wer neugierig auf die Zukunft von Games ist, trifft sich im November in Berlin
Wer erwartet, dass die Games Ground 2025 die nächste große Blockbuster-Premiere liefert, wird enttäuscht. Doch alle, die ein Gespür für Strömungen, Ideen und kulturelle Impulse haben, werden hier fündig. Die Games Ground ist keine Bühne für Eitelkeit, sie ist ein Forum für Inhalte und ein Marktplatz der Gedanken.
Es treffen Spielmechanik auf Gesellschaftskritik, Indie-Ideen auf Industrie, kulturelle Praxis auf wirtschaftlichen Realismus. Im Gewirr von Workshop, Performance und Netzwerkveranstaltung entsteht ein Gesamtbild, das weit über Berlin hinaus strahlt. Ein Festival, das Gaming ernst nimmt, ohne den Spaß zu verlieren. Das Fragen stellt, statt Antworten zu verkaufen und das zeigt, was möglich wird, wenn man der Szene einen besonderen Raum und vielschichtige Struktur gibt.
Berlin Poche
Redaktionsteam
Ständig auf der Suche nach neuen Adressen teilen wir gerne unsere Entdeckungen und lassen euch die besten Orte Berlins entdecken.