Ruhige Orte in Berlin, an denen Stille respektiert wird

Ruhige Orte in Berlin, an denen Stille respektiert wird

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Dieser Artikel ist nichts für diejenigen, die Konzerte und Festivals suchen. Hier geht es um Parks ohne Fahrradwege, Museen ohne Blitzlicht und Cafés, in denen man zwei Stunden lang bei einer Tasse Kaffee sitzen kann.

Hier sind ruhige Orte in Berlin, wo man allein oder zu zweit ungestört bleiben kann.

Das kulturelle Berlin für Introvertierte

Berlin hat viele Stimmen, aber eine der ausdrucksstärksten ist die Stille und die Abgeschiedenheit. Die Stadt respektiert die persönlichen Grenzen von Einheimischen und Besuchern. Hier wird Sie niemand am Arm packen, in einen Laden ziehen oder Ihnen sinnlose Fragen stellen. Sie können einfach auf dem schmalen Weg entlang des Luisenstädtischen Kanals spazieren, durch den geschlossenen Hof am Mehringdamm oder in eine Buchhandlung gehen, aus der das Rascheln umblätternder Seiten zu hören ist.

Die Route wird einen bleibenden Eindruck auf Introvertierte und diejenigen hinterlassen, die eine Pause statt eines turbulenten Neustarts bevorzugen. Diejenigen, die keine Angst vor Stille haben und sich unter fremden Gesichtern nicht einsam fühlen. Der Wert solcher Orte liegt nicht in der Fülle der Ereignisse, sondern in ihrer Abwesenheit.

Leere Morgen und Parks ohne Lärm

Der Morgen in Berlin ist nicht geprägt vom Lärm der Straßenbahnen und Warteschlangen vor der Bäckerei. In einigen Stadtteilen erwacht die Stadt gemächlich und ohne Hektik. Vor allem, wenn man weiß, wo man abbiegen muss. Eine solche Route führt entlang des Luisenstädtischen Kanals. Es handelt sich dabei nicht um einen Kanal im herkömmlichen Sinne. Wasser gibt es hier nur stellenweise, der größte Teil ist als grüne Allee angelegt, die mit alten Pflastersteinen und Bänken ohne Rückenlehnen gesäumt ist. Die Einheimischen fahren nicht mit dem Fahrrad, sondern gehen schweigend mit ihrem Hund oder einem Kaffee im Thermobecher spazieren.

Der Böcklerpark liegt etwas abseits der Touristenpfade, an der südlichen Grenze von Kreuzberg. Die Alleen sind fast immer leer. Die Bänke blicken auf das Wasser, und wenn man sich hinsetzt, sieht man ein Haus, dessen Fenster weit geöffnet sind, aber niemand schaut heraus. Der Raum lässt einen in Ruhe.

Der Körnerpark hat eine ganz andere Atmosphäre. Er ist ein ehemaliger Steinbruch, der in einen Park mit symmetrischen Treppen und einem Gewächshaus umgewandelt wurde. Hier kann man stundenlang sitzen, ohne dass jemand kommt. Selbst die Kinder benehmen sich ruhiger als sonst, als würde der Raum ihnen seinen Rhythmus vorgeben.

Wenn du dich auf dem riesigen Tempelhofer Feld befindest und das Gefühl hast, dass zu viele Menschen da sind, biege einfach in die Schillerpromenade ein. Dort gibt es alte Häuser mit Stuck, gepflegte Rasenflächen, ein paar Bäume und keine einzige Roller. Nach nur zwei Ecken kehrt Stille ein.

Cafés und Buchläden, in denen man nicht reden kann

In Berlin gibt es Orte, deren Besucher Verständnis für die Einsamkeit von Fremden haben. Cafés, in denen die Tische nicht in Reihen stehen, sondern mit Respekt vor der Privatsphäre der Gäste aufgestellt sind. Dort wird man nicht gefragt, wie lange man noch sitzen bleibt, wenn man nur einen Filterkaffee für 3,90 € bestellt hat. Und das alles, weil solche Lokale Teil des Rituals introvertierter Menschen sind.

Im Buchhändlerkeller in der Carmerstraße ist es fast immer halbdunkel. Bücher stehen auf dem Boden, in Regalen und unter den Tischen. Manchmal kommen Schauspieler mit Notizbüchern herein, häufiger jedoch ältere Herren mit Notizblöcken. Dort wird Grauburgunder in Gläser ohne Stiel eingeschenkt. Im ocelot, die Buchhandlung gibt es weiße Wände, geradlinige Regale und Kaffee von La Marzocco. Die Verkäufer bedrängen einen nicht mit aufdringlichem Service. Man kann stundenlang mit einem Buch am Fenster sitzen oder im Katalog blättern und plötzlich auf eine seltene Essaysammlung stoßen. Es geht um die Wahl des Rhythmus und die Möglichkeit, nichts erklären zu müssen.

Manchmal checkt man an solchen Orten seine E-Mails, aktualisiert seine Aufgaben oder probiert etwas Neues aus. Zum Beispiel holt man sich den Evolve Casino No Deposit Bonus nicht wegen des Nervenkitzels, sondern um die Auswahl an Slots in der Spielothek zu testen. Solche Plattformen werden Teil des Hintergrunds, wie das Geräusch der Kaffeemühle und das Rascheln der Buchseiten. Selbst wenn es sich um eine vollständige Sitzung bei Evolve Casino handelt, sieht der Prozess nicht wie ein Spiel aus. Es ist eher eine Möglichkeit, sich zu entspannen und in sich selbst zu gehen, wie es Bücherfreunde tun.

Kleine Museen, von denen die Reiseführer nichts erzählen

In Berlin gibt es genug Ausstellungen, um sich einen halben Tag lang zu erschöpfen.

Aber es gibt Museen, in denen man sich nicht mit den Ellbogen den Weg bahnen muss, um seltene Exponate hinter den Rücken der Touristen zu sehen. Keine Gruppen mit Kopfhörern, keine Kinder, die herumtoben, und kein Trubel am Eingang. Nur Sie, die Stille und die Museumssammlungen. Das Bröhan-Museum ist auf Design und dekorative Kunst des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts spezialisiert.

Es befindet sich im linken Flügel des Charlottenburger Schlosses, wird aber von Touristen kaum besucht. In den Sälen sind Porzellan, Möbel, Glas im Jugendstil und Art déco ausgestellt. Der Raum ist so gestaltet, dass kein Objekt das andere stört. Man kann stundenlang jedes einzelne Objekt betrachten.

In der Nähe befindet sich die Sammlung Scharf-Gerstenberg – eine privat zusammengestellte Sammlung surrealistischer und symbolistischer Kunst. Hier gibt es Klee, Ernst, Goya. Kein musealer Chic – nur Stille, gedämpftes Licht und Bilder, mit denen man ganz allein sein kann.

Sogar die Wände sind nicht weiß, sondern in einem staubigen Grau gestrichen. Das Museum der Dinge ist etwas anders aufgebaut. Es handelt sich um eine Archivsammlung von Alltagsgegenständen des 20. Jahrhunderts: Verpackungen, Dosen, Zeitschriften, Steckdosen, Aschenbecher, mechanisches Spielzeug. Alles ist in dichten Reihen auf offenen Regalen untergebracht.

Interessanterweise gibt es hier keine museale Distanz. Man hat den Eindruck, dass jedes Objekt noch gestern benutzt wurde. Das hat nichts mit Nostalgie zu tun, sondern mit Interesse und Respekt für Kleinigkeiten. Solche Räume erfordern keine Konzentration. Sie schützen vor Lärm und lassen einen spüren, wie ein Objekt wahrgenommen wird, wenn nichts davon ablenkt. Aus diesem Grund kann man die Abwesenheit von Menschenmassen getrost zur Ausstellung selbst zählen.

Man kann auch in Berlin allein oder zu zweit ungestört seine Ruhe genießen

Introvertierte Menschen werden sich in Berlin niemals als Außenseiter fühlen. Die Stadt verlangt keine Aktivität, schreibt keine Routen vor und drängt nicht zur Teilnahme an lokalen Festen. Er respektiert den persönlichen Freiraum und hält eine Pause ein, wenn man allein sein möchte. Manchmal findet das Beste in der Stadt nicht auf dem Plakat, sondern um die Ecke statt. Ohne Schilder, Warteschlangen und Hektik. Und das ist kein Mangel, sondern eines seiner Hauptmerkmale – die Fähigkeit, in der Nähe zu bleiben, ohne den ganzen Raum auszufüllen.

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Berlin Poche

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Redaktionsteam

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