15 Orte, wo man noch Reste der Berliner Mauer sehen kann!

15 Orte, wo man noch Reste der Berliner Mauer sehen kann!

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Es ist unmöglich, Berlin von seiner Mauer zu trennen. Als Symbol des Kalten Krieges prägt sie heute noch die Köpfe mit deren Präsenz in der Stadt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Berlin und Deutschland von den sowjetischen, amerikanischen, französischen und britischen Siegermächten in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Die Sowjets verwalteten den Ostteil von Deutschland, während der Westteil von den drei anderen Mächten verwaltet wurde. In den folgenden Jahren nutzten viele Ostdeutsche die Freizügigkeit zwischen den Ost- und West-Gebieten zur Flucht in den Westen. Um diese massive "Migration" zu stoppen und ihre Arbeitskräfte zu halten, schlossen die kommunistischen Führer plötzlich die Grenze. Am Morgen des 13. August 1961 wachten die Berliner in einer zweigeteilten Stadt auf.

Wenn es sich zunächst um einfachen Stacheldraht und der Präsenz von Soldaten auf den Demarkationslinien handelte, wurde schnell ein komplexes militärisches System aufgebaut. Die Grenzanlage bestand aus mehreren Mauern, einer Hinterlandmauer und einer Grenzmauer nach West-Berlin, zwischen denen sich ein Niemandsland mit Signalanlagen, Kontaktzäunen mit Stachel- und Signaldraht, Panzersperren, Hundelaufanlagen, Lichtertrassen zur Ausleuchtung des Kontrollstreifens und Postentürmen befanden. Die "Berliner Mauer" war geboren und teilte die Stadt für mehr als 28 Jahre.

Am 9. November 1989 erklärt ein Offizier im Fernsehen, dass die Visumverfahren für die Ostdeutschen gelockert worden seien. Letztere strömen massenhaft zu den Grenzübergängen und erzwingen deren Öffnung. Erstmals seit fast drei Jahrzehnten sind Ost und West wieder frei mischbar. Die schließlich wiedervereinigten Berliner eilten, um die "Mauer der Schande" zu zerstören.

In der gesamten deutschen Hauptstadt sind jedoch noch einige Mauerreste vorhanden. Wir empfehlen euch 15 Orte, wo man noch Reste der Berliner Mauer sehen kann, nach Bezirk aufgeteilt.

East Side Gallery

Berliner Mauer, East Side Gallery in Berlin

In der Nähe der Oberbaumbrücke ist die East Side Gallery die Überreste der Berliner Mauer. Mit 1.316 Metern ist es auch der längste noch erhaltene Mauerabschnitt in Berlin. Die Spree, der Fluss, der durch Berlin fließt, dient bei der Teilung der Stadt als Niemandsland. Das Grenzsystem ist in diesem Bereich leichter und nur dieser Teil der Hintergrundmauer bleibt erhalten.

1990 wurden Künstler aus 21 Ländern eingeladen, die Betonoberfläche mit ihrer Werke zu bemalen. Einige von diesen Wandmalereien sind emblematisch geworden. Das ist der Fall beim "Bruderkuss" zwischen den sozialistischen Führern Brezhnev und Honecker durch den russischen Künstler Dimitri Vrubel. Oder "Test the Best" und sein Trabant, ein legendäres Auto aus dem Osten, das die Mauer durchdringt. Die Galerie wurde 2009 komplett renoviert. (siehe die 10 berühmtesten Werke der East Side Gallery)

Adresse : Mühlenstraße 3-100, 10243 Berlin

2. Der ehemalige Wachturm "Führungsstelle Schlesischer Busch" (Alt-Treptow)

Wachturm Schlesischer Busch

Der ehemalige Wachturm "Führungsstelle Schlesischer Busch" (Alt-Treptow)

15 Minuten zu Fuß von der East Side Gallery und der Oberbaumbrücke entfernt, ist dieser ehemalige B-Turm (Beobachtungsturm) von der Puschkinallee aus sichtbar. Aus einer Höhe von 10 Metern befehligte er 18 umliegende Wachtürme und deren elektrischen Ausrüstungen. Der Wachturm wurde 2004 komplett restauriert.

Adresse : Puschkinallee 55, 12435 Berlin

3. Mauerreste in der Bornholmer Straße, ehemaligem Grenzübergang (Prenzlauer Berg)

In der Bornholmer Straße befand sich 28 Jahre lang einer der 12 Grenzübergänge, die es den Menschen ermöglichten, zwischen der DDR und der BRD zu überqueren. Am 9. November 1989 erklärte ein DDR-Offizier im Fernsehen, dass Ostdeutsche nun in die BRD reisen könnten. Eine große Anzahl von Ostdeutschen versammelte sich dann an der Bornholmer Straße und forderte, in den Westen zu ziehen. Da die Behörden von der plötzlichen Situation und dem Zustrom von Menschenmassen überwältigt waren, öffnete sich der Grenzübergang kurz nach 23:00 Uhr. Er war der erste, bevor ihm weitere Posten in der ganzen Stadt folgten.

Heute ist entlang der Bornholmer Straße, von der Björnsonstraße bis zur Bösebrücke, ein fast intakter Teil der Hinterlandmauer sichtbar. Auf dem Boden werden die Ereignisse dieses historischen Tages stündlich dargestellt. Auf dem Gedenkplatz vom 9. November 1989 ist auch eine Dauerausstellung zu sehen.

Adresse : Platz des 9. November 1989 / Bornholmer Str. 70, 13359 Berlin

4. Überreste der Mauer in der Norwegerstraße und Behmstraße

Auf dem Platz des 9. November 1989 die Treppe zur Norweger Straße hinuntergehen und links abbiegen. Ganze Abschnitte einer Mauer aus dem Jahr 1900 entlang der angrenzenden Eisenbahnlinie können gesehen werden. Diese Mauer wurde in der Grenzanlage verwendet und ist als solches ein Relikt davon.

5. Bernauer Straße - Die Gedenkstätte Berliner Mauer

Bernauerstrasse

Mauerreste in der Bernauer Straße

Als Berlin geteilt wurde, erlitt die Bernauer Straße das gleiche Schicksal. Die Gehwege auf der Südseite gehörten zum Osten, die auf der Nordseite zum Westen. Einige Ostdeutsche nutzten die Wohnungen im Osten zur Flucht aus der DDR und zögerten nicht, aus den Fenstern zu springen, um die BRD zu erreichen. Diese Gebäude wurden dann zugemauert, im Erdgeschoss, dann in den Obergeschossen, dann schließlich komplett abgerissen. An ihrem Standort befindet sich derzeit die Gedenkstätte Berliner Mauer. Nur hier ist die gesamte militärische Grenzanlage, wie sie in den 1980er Jahren entwickelt wurde, noch zu sehen.

Gedenkstätte Berliner Mauer

Gedenkstätte Berliner Mauer

Die Gedenkstätte umfasst ganze Abschnitte der Mauer sowie eine Installation von Stahltafeln und Pfosten, die den ehemaligen "Eisernen Vorhang" darstellen. Das Dokumentationszentrum Berliner Mauer, eine Aussichtsplattform und die "Kapelle der Versöhnung", eine Hommage an die 1985 von der DDR zerstörte Kirche, können ebenfalls kostenlos besichtigt werden.

Besucherzentrum: Bernauer Straße 119, 13355 Berlin
Dokumentationszentrum: Bernauer Straße 111, 13355 Berlin
Öffnungszeiten: von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.

6. Der Mauerpark und die legale Graffiti-Wand (Prenzlauer Berg)

Nach dem Fall der Mauer setzten sich die Bewohner des Viertels für die Umwandlung des Niemandslandes der Grenzanlage in einen grünen Raum ein. Es wurde in einen Park umgewandelt und 1994 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der neue Mauerpark wurde sich bald zu einem beliebten Ort für Berliner und Touristen entwickeln, die die entspannte Atmosphäre genießen wollten.

Heute strömen die Besucher sonntags auf die Rasenflächen und Sportplätze, den Flohmarkt und den Karaoke, den man unbedingt sehen sollte. Der öffentliche Park beherbergt einen Rest der Berliner Mauer. Ein ca. 300 Meter langer Hinterlandmauerabschnitt dient heute als legale Graffiti-Wand und ist ein Muss für Graffiti-Künstler und Streetart Liebhaber.

Adresse: Bernauer Str. 63-64, 13355 Berlin

7. Der Park am Nordbahnhof

Gedenkstätte Berliner Mauer

Reste der Berliner Mauer im Park am Nordbahnhof

Der Park gegenüber dem Nordbahnhof wurde auf dem Fundament eines ehemaligen Bahnhofs errichtet. Als die Stadt geteilt wurde, war das Land Teil der Grenzanlagen zwischen Ost- und Westberlin. Nach dem Fall der Mauer erhielt die Vegetation wieder ihre Rechte und es wurde beschlossen, diesen Ort durch einen öffentlichen Garten zu erhalten. Die Mauer, die die Grünfläche der Eisenbahnlinie begrenzt, besteht größtenteils aus den Resten der Mauer.

8. Überreste der Mauer in der Liesenstraße

Berliner Mauer Liesenstrasse

Überreste der Mauer in der Liesenstraße

Ein kleiner Teil der Mauer ist an der Kreuzung der Liesenstraße und der Gartenstraße, in der Nähe der Liesenbrücke, über die die S-Bahn fährt, sichtbar.

9. St. Hedwig-Friedhof

In der Kontinuität der Liesenstraße beherbergt der Friedhof von St. Hedwig einen Teil der Mauer. Dieser befindet sich in einem kleinen Weg rechts nach dem Haupteingang.

10. Invalidenfriedhof

Berliner Mauer Invalidenfriedhof

Berliner Mauer im Invalidenfriedhof

Der 1748 erbaute Friedhof ist einer der ältesten in Berlin. Am Ufer des Spandauer Kanals war er lange Zeit die letzte Ruhestätte berühmter preußischer Soldaten, bevor er Zivilisten aufnahm.

Als Berlin von den Alliierten geteilt wurde, führte die Grenze durch die Mitte des Geländes. Und als die DDR 1961 ihre Grenzen verstärkte, wurde der Friedhof teilweise abgerissen. Die Grenzanlage wurde zwischen den übrigen Gräbern errichtet, bevor sie alle begraben wurden.

1990 wurde beschlossen, den Friedhof mit der Rekonstruktion einiger Gräber wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen und gleichzeitig einen Teil der 180 Meter langen Mauer zu erhalten, die noch heute zu sehen ist.

Adresse: Scharnhorststraße 31, 10115 Berlin

11. Kieler-Eck - Gedenkstätte Günter-Liftin

In unmittelbarer Nähe des Invaliden Friedhofs, an der Kieler Straße, ist einer der 302 Wachtürme, die an der Ost-West-Grenze standen, erhalten geblieben. Der ehemalige Kommandoposten, heute von Gebäuden umgeben, ist auch ein Denkmal für Günter Liftin, einen der ersten Opfer der Mauer.

Der Ostdeutsche, der im Westen arbeitete, sieht mit der verstärkung der Grenze seine beruflichen Pläne kompromittiert. Der 24-Jährige beschloss dann, nach Westen in den nahegelegenen Kanal zu schwimmen. Leider sahen ihn die Wachen aus diesem Blickwinkel und schossen ihn nach einigen Warnschüssen schließlich ab.

Das Denkmal und die Erhaltung des Gebäudes wurden auf Initiative seines Bruders nach dem Mauerfall beschlossen.

Das Denkmal ist von Mai bis September, samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Es werden regelmäßig Führungen angeboten.

Anschrift: Kieler Straße. 2, 10115 Berlin

12. Die Reste der Mauer am Potsdamer Platz und Leipziger Platz

Berliner Mauer Potsdamer Platz

Mauerreste am Potsdamer Platz

Der Leipziger Platz und der benachbarte Potsdamer Platz waren vor dem Krieg repräsentative Epizentren des Berliner Lebens. Sie wurden durch die Bombardierungen und Kämpfe in der Hauptstadt schwer beschädigt und waren am Ende des Konflikts nichts anderes als Ruinenfelder. Nach der Teilung der Stadt wurden die zweigeteilten Orte zu einem riesigen Niemandsland, verewigt im Film Der Himmel über Berlin von Wim Wenders.

Nach einem großen Umbauprojekt begrüßen der Potsdamer und der Leipziger Platz heute Hunderttausende von Besuchern pro Jahr. Diese sind in den riesigen Einkaufszentren, Attraktionen und den umliegenden Kinos überfüllt. Sie können auch nach den Teilen und Resten der Mauer suchen, die auf beiden Seiten verteilt sind. Insbesondere ein Stück in der Nähe des traditionellen koreanischen Pavillons am Potsdamer Platz.

13. Wachturm Erna-Berger-Straße

Wachturm Erna-Berger-Strasse

Wachturm in der Erna-Berger-Straße

Zwischen dem Potsdamer Platz und der Niederkirchnerstraße steht in der Erna-Berger-Straße noch ein achteckiger Aussichtspunkt von 1961. Es ist Teil der ersten Generation der Grenzanlage, die während ihrer Existenz kontinuierlich verbessert wurde.

Ein Mauerrest ist auch von den beleuchteten Fenstern des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zu sehen, das die Ecke Erna-Berger-Straße und Stresemannstraße bildet.

14. Topographie des Terrors in der Niederkirchnerstraße (Mitte)

Berliner Mauer Topographie des Terrors

Rester der Mauer, Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße

Unter dem nationalsozialistischen Regime errichteten die Nazis den Hauptsitz der Gestapo und der SS sowie das Ministerium für innere Sicherheit in der Niederkirchnerstraße. Die ersten beiden wurden bombardiert und nach dem Krieg zerstört. Zur Zeit der Berliner Teilung wurde in dieser Straße das östliche Militärsystem installiert, die zum berühmten Grenzübergang Checkpoint Charlie führte.

Nach heftigen Diskussionen während der Wiedervereinigung der Stadt wurde schließlich beschlossen, einen Abschnitt von rund 200 Metern der Mauer zu erhalten. Er grenzt heute an das Museum "Topographie des Terrors", das auf den Fundamenten des Gestapo-Hauptquartiers errichtet wurde. Teilweise ausgezogen und beschädigt vom "Mauer-Diebstahl" und den Sammlern auf der Suche nach "Glückssteinen", bleibt er jetzt so.

15. Rüdower Höhe

Der in den 1950er Jahren errichtete Park mit Rodelbahn und anderer Aussichtsterrasse, die Rüdower Höhe, ist ein Genuss für Naturliebhaber, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Am südlichen Ende des Landkreises Neukölln gelegen, beherbergt dieser Park auch einen ganzen 354 Meter langen Mauerrest. Geschützt durch einen Zaun sieht man noch die ursprüngliche weiße Farbe, mit der mögliche Fluchtsilhouetten identifiziert wurden. Was Graffiti betrifft, so stammen sie aus den Jahren nach dem Fall der Mauer, wobei dieser Teil der Mauer erst 2001 klassifiziert wurde.

16. S-Bahn Schönholz / Reinickendorf

An den Grenzen der Bezirke Pankow und Reinickendorf wurde dieser ehemalige Teil 2018 von Christian Bormann, einem ehemaligen Ostberliner, entdeckt. In einem Wald nahe dem Friedhof Pankow III und dem Volkspark Schönholzer Heide gelegen, wurde er fast drei Jahrzehnte vergessen. Seitdem ist er offiziell als Überrest der Mauer und als Denkmal anerkannt worden. In seinem Umfang wurde ein Zaun installiert, um den Diebstahl von „Glückssteinen“ zu verhindern. Durch den Zaun und seine Umgebung sowie vom angrenzenden S-Bahnhof aus ist dieses Mauerstück noch sichtbar.

Vom S-Bahnhof aus Richtung Norden auf die Provinzstraße laufen, rechts in den kleinen unbefestigten Weg einbiegen und dem Weg ganz rechts entlang der Bahnstrecke fogen.

Karte der Mauerreste in Berlin

Nach mehreren Jahrzehnten prägte die Berliner Mauer die Stadt, die sie so lange getrennt hat, weiter. Seine zerstückelten Überreste erinnern uns daran, dass in der noch jungen Vergangenheit der Reiseverkehr eingeschränkt war und dass die Freiheit, die die Stadt heute so sehr auszeichnet, lange nicht herrschte.

Um dieses Thema näher zu beleuchten, heißen das Mauermuseum (Museum Haus am Checkpoint Charlie) und die Gedenkstätte Berliner Mauer das ganze Jahr über Besucher willkommen.

Zudem kann man auf dieser Website interaktive Fotos der Hauptstadt mit und ohne Mauer vergleichen. Ein aufschlussreicher Einblick in eine Situation, die heute für viele unvorstellbar ist und doch existiert hat!

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Mélodie Julienne

Mélodie Julienne

Autorin

Als Webredakteurin interessiere ich mich leidenschaftlich für Kino und Literatur. Als ich in Berlin ankam, war ich sofort fasziniert. Zwischen zwei Reisen gehe ich gerne durch die Straßen und lasse mich von seiner Einzigartigkeit, voller Kreativität, mitreißen. Eine unendliche Faszination, die ich gerne teile!